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Was bewerben mit WERBUNG zu tun hat

© Text & Bild - Sandra Ottenbacher

Und von der Schwellenangst, sich in den Vordergrund zu stellen.

Wenn es um die eigene Bewerbung geht, sind selbst die besten Verkäufer oftmals nicht in der Lage, sich gut ‚zu verkaufen‘.

Wie viel schwerer haben es da all die anderen Stellen Suchenden? Menschen, die mit Verkaufen so gar nichts am Hut haben? Hinzu kommt noch die vermeintliche Bescheidenheit, die den Meisten hier auch den Weg zu einer Werbung in eigener Sache verbaut.

Aber warum ist es nur so schwer, sich selbst ins beste Licht zu rücken?

In unserer Kultur wurden wir häufig so erzogen, dass wir zuerst für alle anderen da sein und an uns selbst erst am Schluss denken sollen. Sich selbst in den Vordergrund stellen? Ein NO-GO. Doch genau dies verlangt nun eine Bewerbung von uns. Diese Schwellenangst zu überwinden. Sich selbst die Spitzenplatz-Position erstreiten. Darum geht es. Doch auch in Sachen Kampfgeist fehlt Vielen der entsprechende Mut.

Was also braucht eine gelungene Bewerbung?
Was macht sie aus?

  1. Sie muss gewinnend wirken.

  2. Sie muss aus den anderen Bewerbungen im Stapel sofort ins Auge springen.

  3. Sie muss überzeugend sein.

  4. Sie verzichtet auf Standardisierungen und 08/15-Formulierungen.

  5. Sie muss authentisch sein.

  6. Sie muss klar sein.

  7. Sie muss auf den gewünschten Arbeitgeber abgestimmt sein.

  8. Sie muss mein Gegenüber zum ‚Kauf‘ animieren.

Also alles Komponenten, die auch eine ‚normale‘ Produkt-WERBUNG beinhalten muss und wie wir sie alle bestens aus Internet-/Print- und Plakatwerbung kennen.

Bewerbung = Produktwerbung?

Also kann man sich die eigene Bewerbung als Produktwerbung vorstellen? Ja!

Der Stellen Suchende ist ein Angebot (!) für die Firma. Und so sollte er sich auch präsentieren. Nur wenn Angebot und Nachfrage sich optimal ergänzen, wird eine Erfolgsstory aus der Bewerbung.

Daher sollte das eigene Angebot auch immer auf die Bedürfnisse der Firma ausgearbeitet werden. Genauso, wie bei einem Autokauf. Hier gilt es auch, die Grundausstattung mit den gewissen ‚Extras‘ auf den Käufer zuzuschneiden: Wunschgemäss, individuell und persönlich.

Wer also seine Fähigkeiten, Fertigkeiten, Qualitäten, Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten mit den Anforderungen der Firma abgleicht und entsprechend herausstellt, hat hier sicher bereits die besseren Karten bei der Stellenvergabe. Wer zudem der Firma auch noch einen Mehrwert bieten kann, dem ist die Pole-Position bereits sicher.

Die erschreckende Realität

Was bekommen nun aber die Personalabteilungen tatsächlich an Bewerbungen auf den Tisch, wenn es um die Besetzung einer Vakanz geht?

Nun ja: Viele Bewerbungen verdienen leider nicht das Prädikat WERBUNG oder jenes eines Angebots. Nehmen wir ausserdem diejenige Bewerbungen weg, die meist nur aufgrund von Arbeitsbemühungsvorschriften eingereicht werden und daher oftmals nicht einmal annähernd den gewünschten Anforderung entsprechen, dann bleiben immer noch eine Menge Bewerbungen, die leider oft nicht sehr zeitgemäss daher kommen.

Der Grossteil der eingereichten Unterlagen bedient sich vorgefertigten Sätzen und Formulierungen. Nicht unbedingt lesenswert.

Das ist auch meist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass sich zu bewerben nicht alltäglich ist. Meist bleiben die Bewerbenden bei der Vorlage, die sie vor langer Zeit einmal erstellt haben und aufgrund derer sie ja bereits einmal eine Stelle ergattern konnten.

Daher stellt sich für Viele die Frage einer Optimierung, eines Updates nicht. Zu Unrecht! Denn, wenn die Stelle wirklich (!) begehrenswert ist, warum reicht man dann eine ‚alte‘ 08/15-Bewerbung ein?

Wie man es besser macht

Was können nun Stellen Suchende tun, um sich mit zeitgemässen Unterlagen zu bewerben?

Ein Blick ins www genügt meist schon. Es ist voll von verschiedenen CV-Vorlagen (Lebenslauf) und von Ratgebern, wie dieser ‚abgefüllt‘ werden soll.

Ebenso viele Ratgeber darüber, wie man sich bewerben sollte, finden sich dort. Nicht immer sind sie zielführend – manchmal auch etwas unverständlich. Und Viele tun sich auch mit solchen Vorlagen und Ratschlägen immer noch schwer.

Hier kann es hilfreich sein, einen Profi mit an Bord zu holen, der einem individuell hilft, aus einer 08/15-Bewerbung positiv auffallende, zeitgemässe und lesenswerte Unterlagen zu erstellen.

Ist der Einsatz von KI eine gute Idee?

Durchaus. KI kann helfen, die Bewerbungsunterlagen zu optimieren. Wichtig ist hingegen, dass man bei den Tatsachen bleibt und die eigene Sprache in die Unterlagen mit einfliessen lässt.

Denn auch hier gilt Authentizität. Wenn die Unterlagen jemanden darstellen, der nicht wirklich existiert, könnte der Schuss ziemlich nach hinten losgehen. Dann wird weder aus dem Traumjob was, noch aus dem begehrten Arbeitgeber. Denn der wird sich nach einer quasi Fakebewerbung nicht zweimal auf dieselbe Person einlassen.

Somit gilt auch für den Einsatz von KI. Das was Sie ‚füttern‘, wird geliefert. Sie müssen sich also auch hier mit dem Abgleich zwischen Forderung und Angebot auseinander setzen. Und. Passen Sie den Output von KI unbedingt Ihrem Auftritt an.

Aktualisierung alle 2 Jahre

Auf jeden Fall sollte jeder im Arbeitsleben Stehende sich mindestens alle zwei Jahre mit seinem Lebenslauf auseinandersetzen und ihn aktualisieren – und nicht nur das Foto.

Denn wenn ein Job-Verlust akut wird oder das Angebot der Traumstelle ins Haus flattert und man sich erst dann mit der besten Eigen-Werbung auseinandersetzt, kann das leider schon zu spät sein. 

Jederzeit auf tolle neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt reagieren können, das ist es was zählt! Firmen warten nicht.

Bewerbende haben niemals eine 2. Chance für den 1. Eindruck!

Sich selbst als bestes Angebot, als bestes Produkt zu verkaufen; 

Sich ohne Übertreibung ins beste Licht zu rücken, die eigenen Qualitäten und den Mehrwert für die Firma herauszustreichen:

Das zu beherrschen, macht den Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Bewerbungen aus.